Yang Chengfu Tai Chi Chuan Center*

Online-Schulung für EU-Zertifizierung - Zentralverband DTB** bietet Teilnehmerschutz, Expertise und Ideologie-Freiheit

Faktencheck als Korrektiv zu Yang Juns International Yang Family Tai Chi Chuan Association*** für Schulen, Lehrer und Unterricht

Deutschland-weite Lehrerausbildung, ZPP-zugelassen, staatlich anerkannte berufliche Weiterbildung, Block-Module, 30 Jahre Forschung und Lehre

evtl rein Behauptungen nicht durch Fakten gestützt

Die Tai-Chi-Prinzipien - kommentiert und unterrichtet von Altmeister Yang Chengfu (1883-1936)

Übersicht: Dies ist eine Unterseite zum Oberpunkt Handelsware: FAQ "Yang Chengfu Tai Chi Center

Diese Seite dient der Übersicht und der Kritik an den Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan-Centern der "Shanxi-Seattle-Mission" und ihrer esoterischen "Dao-Heilslehre zum Wohle der Menschheit". Benutzt werdent eine große Zahl von Zitaten und Belegen zum Meister Yang Chengfu und seinen ausführlichen Kommentaren zur Entwicklung der "Inneren -Kraft". Diese finden Sie hier: Die Tai Chi Prinzipien in Theorie und Praxis. Dort auch Altmeister Yangs Kommentare und detaillierte Recherchen. Damit eng verbunden sind auch diese beiden Themen Innere Kampfkunst und Kampfkunst, Meditation, Gesundheit. Zentrale Grundlagen der Yang-Chengfu-Deutungen stammen aus den Tai-Chi-Klassikern/ Klassischen Schriften der Yang-Familie. Diese wiederum beziehen sich auf die Theorien der Wu-Familie (Salt-Shop-Manuals).

 

Was man wissen sollte: Yang Juns "Yang-Chengfu-Taijiquan-Center" geben typischerweise vor, die "Traditionelle Yang-Chengfu-Form" zu unterrichten, "so wie sie in der Familie noch heute betrieben wird". Bekanntlich ist beides pures Wunschdenken und unbewiesener Werbe-Rummel. Siehe dazu den Artikel Yang Chengfu Tai Chi Center Europa. Der Bezug auf die "Yang-Chengfu-Essentials" (s. Yang-Jun-Seminare) ist dabei nicht nur Esoterik-Folklore sondern zugleich auch kontraproduktiv, denn die Prinzipien sind gerade kein Alleinstellungsmerkmal, da praktisch jede Yang-Stil-Richtung und jede Yang-Stil-Schule diese "Gebrauchsanleitung" akzeptiert und zur Grundlage des Unterrichts macht.

Darüberhinaus ist etliches in den Aussagen der Yang-Chengfu-Center falsch und irreführend - und es soll sogar in Prüfungsfragen des Ranking-Systems der Association angekreuzt werden!

Die Tai-Chi-Prinzipien im Überblick

Kurz gesagt ergeben die Zehn Tai-Chi-Prinzipien eine "Gebrauchsanleitung zur Entwicklung "Innerer Kraft". Alle Yang-Stil-Varianten, so unterschiedlich sie auch sein mögen, nehmen die in der Familie tradierten Prinzipien zur Entwicklung der Inneren Kraft als gemeinsame Grundlage - und dies bildet sozusagen ihr Rückgrat". Und so ist es kein Wunder, daß die bekanntesten Yang-Chengfu-Schüler dazu auch Stellung beziehen. Sie alle folgen ihrem Lehrmeister allerdings auch in dessen patriotischen Vorurteilen, denen zufolge diese Prinzipien in dem, was sie "Externe Kampfkünste" nennen, nicht enthalten seien. Dieses loyale Festhalten an längst widerlegten Weltbildern schadet natürlich ihrer Glaubwürdigkeit.

In Yang Juns Methodik  seiner "Seattle-Deutung" nehmen die von seinem Urgroßvater Yang Chengfu thematisierten Prinzipien einen prominenten Platz ein - zusammen mit seiner Lineage als Sprecher der Familie Yang und zusammen mit ihrem für sich allein beanspruchten "Tafelsilber", nämlich der Generationen-Folge und dem "Traditional Yang Family Taijiquan" - ganz so, wie es der Meister persönlich erkannt haben will, in der Gesamtfamilie in China betrieben wird. Doch unabhängig von Fakten-Check und den Querelen der einzelnen Familien-Clans ist das Thema der Prinzipien so grundlegend für die Gretchenfrage, was "Gutes Tai Chi" ausmacht, daß wir uns hier zunächst einen Überblick verschaffen wollen im Rahmen der DTB-Methodologie des "Richtig Lernen und Lehrens".

Dabei zeigt sich eins ganz deutlich: Das zentrale Stichwort "Tai-Chi-Prinzipien" und die Entwicklung der Inneren Kraft ist viel zu wichtig, als daß man das Feld den Lobby-Verbänden und Esoterik-Verbänden überlassen sollte. Ungefilterte, weltanschaulich neutrale Sach-Informationen wird man dort nicht finden. Angesichts dieser Sachlage bietet sich die Taijiquan-Qigong-Bundesvereinigung DTB ev mit ihren Experten-Arbeitskreisen als kompetenter Ansprechpartner an.

Yang Chengfus Taiji-Prinzipien enthalten neben Richtigem auch irreführende Fehleinschätzungen

Schon in jungen Jahren begann Yang Chengfu, die geheime traditionelle Yang-Familienform seines Vaters Yang Chienhou zu vereinfachen und öffentlich zu lehren. Aus dessen "Mittlerem Rahmen" entstanden so alle der heute überall gebräuchlichen Varianten des "Großen Rahmen". Mit seinen "Dreizehn Prinzipien", deren Zahl er später auf zehn reduzierte, lieferte Yang Chengfu auch gleich eine für seine Schüler sehr hilfreiche "Gebrauchsanleitung" mit, die auch heute noch wahrscheinlich die meist-genutzte "Grammatik" für korrektes und effektives Training ist.

Doch Vorsicht ist geboten: Wer sich auf Yang Chengfu bezieht in der Hoffnung, hier "meisterhafte Ausführungen" zu finden, ist mit manchen seiner Aussagen schlecht beraten, denn der Meister hat als echtes "Kind seiner Zeit" gerade die Quintessenz, die Charakteristika sogenannter "Innerer Kampfkünste" und die Stichhaltigkeit der Abgrenzung zu anderen Wushu-Stilrichtungen selber gar nicht überprüft. Als "lupenreiner Patriot" vertrat er ohnehin damals übliche Wahrheiten und Gewißheiten. In der Szene hat sich daran wenig geändert. Bis heute gilt bei esoterisch geprägten Organisationen und ihren Lehrern folgendes Vorurteil - und wird sogar in IA-Prüfungen abgefragt:

Prüfungsfrage (2) von Yang Jun an: Was ist der Unterschied zwischen inneren und Äußeren Kampfkünsten? Bei Äußeren Kampfkünsten muss man härter und stärker sein als der Gegner, um ihn zu überwältigen. Innere Kampfkünste sind Tai Chi Hsing-I und Bagua. Äußere Kampfkünste wie Shaolin gebrauchen nur beschränkte Energie aus Körperteilen oder Sektionen statt wie beim Tai Chi die Ganzkörper-Energie. Quelle: http://www.yangfamilytaichi.com/about/study/#footnote-01).

 

18. How Can we Raise our Shen (Spirit)?

By follow the 10 Principles of Yang Style Tai Chi Chuan, the entire body is loose (song) and open allowing the (Jingshen) Vital Energy to be cultivated and be able to raise. Your spirit comes from your heart and shows out through your eyes. You must use your attention and concentration to help your spirit raise up.

Source: http://yangfamilytaichi.com/about/study/#practical-03

Innere Kampfkunst: Die folkloristische chinesische Kampfkunst-Definition wird häufig verbrämt mit Wudang-Legenden zu den angeblichen Vorzügen Innerer Kampfkunst, die Tai Chi Chuan einzigartig machen. Doch längst hat die Forschung bewiesen, dass es ein solches Alleinstellungsmerkmal nicht gibt: Die entsprechenden "Internals" bzw. "Essentials" finden sich keineswegs nur im Taijiquan sondern in vielen fernöstlichen Kampfsystemen.

Mike Sigman betont immer wieder zu Recht, daß praktisch alle chinesischen Kampfkunst-Arten Innere Kraft und ihre Jin-Anwendung trainieren - es gehört zu ihrer "DNA":

 Most/all CMA's have and use varying degrees of qi and jin skills, even though most westerners, even today, appear to be ignorant of that fact. Real "internal martial-arts" use the dantian to control the body and you'll find references to that dantian use in the classical lore of those arts. Source: https://www.facebook.com/groups/349208698527821/?multi_permalinks=1871953796253296

 

 

 

Die irreführenden Kampfkunst-Vorurteile / Fehleinschätzungen von Yang Chengfu werden von seinem Ur-Enkel IA-Präsident Yang Jun bis heute perpetuiert. Häufig wendet er sich an seine Gefolgschaft, ihr Handeln aus kampfkunst-bezogen zu deuten - klar so greifen Gehorsam und Loyalität des Wushu-Kodex:

Wir müssen einander helfen. Wir haben dasselbe Ziel. Was immer Du tust, es unterstützt die Kampfkunst. Meister Yang Jun Kungfu Tai Chi Magazine Mai-Juni 2015

Quelle: http://www.kungfumagazine.com/magazine/article.php?article=1220

Hier rächt sich Yang Zhenduos und Yang Juns unbeirrte, eiserne Total-Ausrichtung am "Yang-Chengfu-Werte-Kompaß", der eben auch längst überholte und längst widerlegte Absurditäten als "Wahrheit" ausgibt. Und hier zeigt sich, daß es ein "undurchdachter Schnellschuß" gewesen sein muß, die Schulen nach dem Altmeister zu benennen, denn dadurch werden ja nötige und sinnvolle Reformen verunmöglicht! Schlimmer noch: Lehrende werden mit diesen Fehlentwicklungen allein gelassen ohne jede Hilfestellung des IA-Dachverbandes. Auch unter diesem Aspekt ist die DTB-Vorreiterrolle und sein Korrektiv von größter Bedeutung. Die große Nachfrage nach Beratung belegt den weiterhin bestehenden Bedarf.

 

Die Unhaltbarkeit der Yang-Chengfu-These von solchen weit-verbreiteten "Taiji-Alleinstellungsmerkmalen" wird nur von wenigen "Martial-Arts-Experten" öffentlich propagiert - etwa von Toby Threadgill und Mike Sigman. Er sagt:

Obwohl es so klingt, als hätte Chen Wangting all diese Dinge im Alleingang getan und daher sei Taijiquan die einzige fabelhafte Kampfkunst aller Zeiten. Tatsächlich waren all diese Dinge in Kampfkünsten vieler Arten üblich, lange bevor unser gegenwärtiges Taijiquan entwickelt wurde. ... Natürlich ist die spiralförmige Bewegung ein charakteristisches Prinzip der 6H-Bewegung und sie existiert schon sehr lange. Ich erinnere mich, dass ich etwas über eine alte Longfist-Form gelesen habe, die auch "Seiden-Schlingen" verwendet hat. Ich stimme Tom Valesky zu, aber als ich das Buch vor vielen Jahren zum ersten Mal gelesen hatte, hatte ich auch den Eindruck, dass Chen Wangting all diese Dinge selbst erfunden hätte und deshalb war ich so viele Jahre lang verwirrt andere chinesische Kampfkünste hatten die gleichen Aussagen / Prinzipien wie Chens Taijiquan.

Original:

Although it sounds like Chen Wangting did all this stuff single-handedly and therefore Taijiquan is the singlemost fabulous martial-art ever, in actuality, all of these things were available in martial-arts of many kinds long before our current Taijiquan was developed. ...  Of course the spiraling movement is a hallmark principle of 6H movement and its been around for a very long time. I remember reading about some ancient Longfist form that also used "silk reeling". I'm with Tom Valesky, though .... when I first read this book many years ago, I was also under the impression that Chen Wangting invented all these things himself and that's why I was confused for a number of years that so many other CMA's had the same sayings/principles as Chen's Taijiquan did.

Source: Personal Communication

 

Die Tai-Chi-Prinzipien des Yang-Stils in Theorie und Praxis

Die Beschäftigung mit Yang Chengfus "Essentials" bildet einen der wichtigsten Bereiche der Yang-Stil-Forschung des DTB eV. Jeder Yang-Stil-Praktizierende sollte sich intensiv und systematisch mit dieser Auflistung befassen - unabhängig davon ob er Lehrer ist oder Schüler. Auch Anfänger sollten früh beginnen, sich mit dieser "Taiji-DNA" vertraut machen. Sie ist eminent wichtig - und zwar gleichermaßen für Thorie und Praxis! Ihr Stellenwert innerhalb des Tai-Chi-Systems ist ähnlich der Rolle der Grammatik in einer fremden Sprache: Ohne ihre fundierte Kenntnis ist die einwandfreie Beherrschung nicht gegeben.

Die Tai-Chi-Prinzipien - Zentral-Verband DTB E. V. bietet Info-Stelle für kompetente Auskunft

Leider ist vieles von dem, was man in der Fachwelt liest bzw. hört, falsch oder nur bedingt richtig. Hier sind eigentlich die Taiji-Verbände aufgerufen, mehr Klarheit zu schaffen. Doch gerade diese sind keine empfehlenswerten Ansprechpartner für den ernsthaft Suchenden - und der Grund ist schnell klar: Praktisch alle Organisationen basieren auf Esoterik und / oder Lobbyismus. Eine wissenschaftlich basierte und weltanschaulich neutrale Info-Stelle bietet jedoch der Zentral-Verband DTB ev.

Aus der übergreifenden DTB-Perspektive des "Richtig Lernens und Lehrens" läßt sich jedoch Wesentliches mühelos herausarbeiten. Fazit: Die Prinzipien sind in asiatischen Kampfkunst-System viel weiter verbreitet als man gemeinhin annimmt. Mehr noch: Sie haben uns allen viel zu bieten in Puncto Gesundheit, Lebensstil und Weltanschauung.

Wer tiefer in dieses faszinierende und grundsätzliche Kernthema einsteigen möchte: Eine detaillierte Seite mit Zitat-Belegen und kontroversen Debatten finden Sie auf Unterseiten.

Die Tai-Chi-Prinzipien im größeren Kontext

In langem gemeinsamen Üben haben Yang-Stil-Gründer Yang Luchan und Wu-Stil-Gründer Wu Yuxiang das herausfunden und entwickelt, was heute gern als "Taijiquan-Internals" bezeichnet wird. Es handelt sich dabei nicht um abstrakte Grundsätze, sondern um Aspekte tiefgreifender Körper-Geist-Einheit, die nur aus der Kombination von Theorie und Praxis erlebbar sind. Dieses Wissen über die Funktionsweisen "Innerer Kampfkunst" wurden lange Zeit in beiden Familien geheim gehalten.

Heute jedoch zählen die Prinzipie zum Allgemeinwissen einer breiten Öffentlichkeit, die sich für die Entwicklung der Inneren Kraft "" interessiert. Zudem hat die moderne Wissenschaft viel von der früheren Magie demystifiziert - man denke nur an die Faszien-Forschung. Dazu hat auch die DTB-Forschung beigetragen. Sie beton die engen Zusammenhänge von Kampfkunst, Meditation und Gesundheitsförderung, die weit über den ursprünglichen Esoterik-Horizont der Tai-Chi-Klassiker hinausgeht. Siehe dazu die Zusammenhänge in der sino-japanischen DTB-Forschung Nairiki / Shindo Yoshin Ryu Jujutsu.

Yang Chengfus Tai-Chi-Prinzipien

Bei einem für Westler so fremden Übe-System wie Tai Chi Chuan (Taijiquan), sind korrekte Anleitungen die beste Hilfestellung. Altmeister Yang Chengfus Prinzipien sind dabei das unumstrittene A und O. Sie helfen dem Laien bei der korrekten Ausführung der Taiji-Solo-Form und der Tuishou-Partnerübungen. Darüberhinaus bieten sie dem Fachmann die nötigen Kriterien, um gutes von schlechtem Tai Chi zu unterscheiden.

Die "Essentiellen Hauptpunkte" werden in der englischen Fachliteratur als "Principles", "Essentials" oder "Important Points" bezeichnet. Dieser Bauplan für die innere Struktur bildet die unerläßliche Voraussetzung für das Hauptziel des Tai-Chi-Praktizierenden, nämlich die Entwicklung Innerer Kraft. Somit belegen die Prinzipien ja sehr schön die wichtige Rolle von Qigong, Körper-Geist-Einheit und Körperstruktur in der chinesischen Kampfkunst. Mehr dazu auf den Extra-Websiten über das Yang-Chengfu-Tai-chi-Chuan (Center in Europa) und Traditionelles Tai Chi.

Als Lehr-Methodik im Taiji-Unterricht sind die "Zehn Gebote" in den allermeisten Schulen und Verbänden gar nicht mehr wegzudenken. Diese überlieferten Grundsätze finden sich bereits in den "Tai-Chi-Klassikern" und bilden seither eine ununterbrochene Kette aus den Anfängen des "chinesischen Schattenboxens" bis in unsere heutige Zeit. Die Prinzipien fungieren als "Kitt" zwischen unterschiedlichen Yang-Stil-Verbänden und Schulen; allerdings zählt der auf Yang Zhenming basierende "Hongkong-Branch" dreizehn Essentielle Punkte und in anderer Reihenfolge.

Die oft als "Zehn Gebote" bezeichneten Hilfen für korrektes Taijiquan-Training sind in ihrer unermeßlichen Tiefe schwer verständlich und werden daher von vielen Praktizierenden zu Recht als "Buch mit sieben Siegeln" empfunden. Die ernsthafte Beschäftigung mit diesem "Roten Faden der Überlieferung" und die Frage, was jeweils "genau gemeint" ist, erfordert viel Fachwissen - und gründliches praktisches Training. Dennoch bleiben im Einzelfall auch heute noch entscheidende Fragen ungeklärt. Selbst die wichtige Frage nach der vollständigen Autorenschaft von Yang Chengfu ist bis heute noch nicht abschließend beantwortet.

Die Zehn Tai-Chi-Prinzipien in der Reihenfolge von Altmeister Yang Chengfu (1934)

1) Den Kopf gerade aufrichten

2) Die Brust senken - Rücken dehnen

3) Das Kreuz entspannen

4)  Die Leere und Fülle unterscheiden

5) Die Schultern Ellbogen und Handgelenke senken

6) Kraft des Geistes statt Körperkraft

7) Unten und oben des Körpers koordinieren

8) Inneres und Äußeres verbinden

9) Bewegung ohne Anfang und Ende

10) Die Ruhe in der Bewegung

 

Altmeister Yang Chengfus Erbe

 Diese Prinzipien wurden von Yang Chengfu übrigens nicht persönlich niedergeschrieben sondern sie wurden aufgezeichnet und (wahrscheinlich ohne gründliche Absprache mit dem Urheber) kommentiert von seinem Schüler Chen Weiming. Bei vielen Formulierungen hat wahrscheinlich auch sein Schüler Cheng Manching intensiv mitgewirkt. In Deutschland findet man sehr unterschiedliche Formulierungen dieses wichtigsten Bereichs der Yang-Stil-Forschung des DTB eV. Oft werden sie auch nicht aus dem chinesischen Urtext ins Deutsche übersetzt sondern aus dem Englischen. www.prinzipien.tai-chi-verband.de/tai-chi-prinzipien.html.

Rückblickend sind sich wohl die meisten Yang-Stilisten einig: Einer der größten Verdienste des Altmeisters Yang Chengfu war es, die Grundlage, auf der die Traditionellen Yang-Familien-Formen seines Großvaters Yang Luchan und seines Vaters Yang Chienhou beruhten, zu formulieren und in seinen Unterricht einzuarbeiten. Diese 13 bzw. 10 Tai-Chi-Prinzipien bilden die "Yang-Stil-DNA" und formulieren eine Art "Grundgesetz für korrektes authentisches Yang-Stil-Taijiquan".

Die Tai-Chi-Prinzipien und ihre umfassende Gültigkeit

Altmeister Yangs vorausschauende Methodik hat dazu geführt, daß die ansonsten ja sehr unterschiedlichen Yang-Taijiquan-Stilrichtungen und ihre konkurrierenden Organisationen im Grunde doch eine übergreifende Einheit bilden, in der Kampfkunst, Meditation und Gesundheit in Theorie und Praxis zusammenwirken. Letztlich ist dies auch die Ursache für die hohe Effektivität und weite Verbreitung des Yang-Chengfu-Tai-Chi-Chuan. Die spannende und grundsätzliche Frage, ob diese Yang-Stil-Grundsätze auch für die anderen Stile Chen, Wu, Hao und Sun gelten, wird von den jeweiligen Experten unterschiedlich beantwortet.

Dies wiederum führt zu der eigentlichen Gretchenfrage nach der universalen Gültigkeit der Prinzipien. Meister Yang hatte sie ja, recht werbewirksam, ein Alleinstellungsmerkmal postuliert, d. h., er hatte behauptet, daß  diese innere Struktur zur Entwicklung innerer Kraft nur im Taiji, Xinyi und Bagua vorkämen. Diese im Zeitgeist der damaligen Zeit fest verankerte Meinung wird bis heute unkritisch von der Mehrzahl aller Yang-Stilisten für wahr gehalten - und doch ist es ein unzutreffendes Vorurteil, welches von Experten wie DTB-Ausbilder Dr. Langhoff leicht widerlegt wird. Tatsache ist, daß viele östliche Kampfkünste auf exakt diesen Prinzipien beruhen. Dazu gehören u. a. Entspannung, Lockerheit, Körper-Geist-Einheit und Yin-Yang-Strategie. Siehe dazu sino-japanischen DTB-Forschungen zum Shindo Yoshin Ryu Jujutsu Verband von Toby Threadgill. Auch die Qigong-Partner-Übungen "Nairiki-No-Gyo (Übungen zur Entwicklung Innerer Kraft)" dieser aus China stammenden Samurai-Kampfkunst fußen auf diesen Leitlinien. Siehe Nairiki: Himmel Erde Mensch. Das dahinter stehende Konzept von "Himmel-Erde-Mensch" hält Yukiyoshi Takamura für entscheidend: Es sei der Schlüssel, um Nairiki zu entwickeln,

Yang Chengfu, -Kult und Guru-Nimbus

Lange Zeit haben Lehrer, Schulen und Verbände mit dem Propagieren der "Einzigartigkeit Innerer Kampfkunst" eine Art "Sog-Effekt" erzeugt, der seine Wirkung auch auf sonst eher rational ausgerichtete Menschen nicht verfehlte. Bücher des Meisters Yang Chengfu (und der Einfluß von Co-Autor Zheng Manng) haben entscheidenden Anteil an diesem "-Kult" gehabt, der vielen Schulen einen zusätzlichen Rückenwind verschaffte. Die Illusion, daß durch Befolgen der "Yang-Chengfu-Tai-Chi-Prinzipien" ein Sieg über Meister anderer Kampfkünste quasi automatisch erfolgen würde, wurde und wird bis heute von vielen nur allzu gern geglaubt. Training der "-Energie" und "Fajin" schien für viele die lang gesuchte Lösung zu sein. Im Rahmen der Yang-Familie wurde dieser "Guru-Nimbus" in Europa zuerst von dem Yang-Zhenming-Schüler Meister Chu Kinghung (ITTCA) verbreitet. Auf diesen prosperierenden Zug ist dann viel später der Yang-Zhenduo-Enkel Meister Yang Jun mit seiner International Yang Family Tai Chi Chuan Association und seinen weltweiten Yang-Chengfu Taijiquan Centern aufgesprungen. Mehr zu diesem Yang-Chengfu-Hype siehe Yang Chengfu Center / Yang Daofang.

Die Tai-Chi-Prinzipien und das DTB-Korrektiv

Yang Chengfu Center Syndrome ExplainedDr. Langhoff: "Seit ich mich vor vielen Jahren erstmalig mit Yang Chengfus Sehweise zum Yang-Stil beschäftigt habe, ist viel Zeit vergangen. Meine Beurteilung ist seither wesentlich differenzierter und kritischer geworden. Den vielen "Yang-Chengfu-Glaubensgemeinschaften", die die Prinzipien immer noch als in Stein gemeißelte "Tai-Chi-Gebote" und erhaben über jede Kritik ansehen, kann ich nichts abgewinnen - sie disqualifizieren sich selbst, wenn sie "GLAUBEN-MÜSSEN" dem "WISSEN-WOLLEN" vorziehen, weil sie anders nicht im Ranking aufsteigen (!). Viele Qigong-Stile und Kampfkunst-Stile haben diese "Taiji-DNA" seit jeher genutzt. Quelle: Tai Chi Prinzipien.

Das Thema "Tai-Chi-Prinzipien" und Yang Chengfus Kommentare sind ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit des TCZ-Korrektivs - jedenfalls für alle diejenigen, die über den Tellerrand von Taiji-Folklore, Eso-Guru-Tum und "gefühlten Fakten" hinweg nach Wahrheit und Objektivität suchen. Siehe auch Kritik an der Nutzung der Essentials für Traditional Tai Chi für die Yang-Chengfu-Taiji-Form. Die zehn wesentlichen Gebote des Taijiquan werden oft mißinterpretiert und somit falsch verstanden. Sie beruhen auf klassischen Schriften, die sehr vage und damit allles andere als eindeutig verstehbar sind. Dennoch bilden die Prinzipien für einen Großteil von Schulen, Lehrenden und Verbänden einen Beleg für ihre angebliche Überlegenheit als Kampfkunst.

Hinweis: Yang-Stilisten, Schulen und Organisationen zweckentfremden die Zehn Prinzipien oft, indem sie sie als Beweis interpretieren für die These, es gäbe eine klare Zugehörigkeit von Schulen zu ENTWEDER "inneren" ODER "äußeren" Kampfkünsten. Doch eher belegen die alten Schriften: Es gibt nur "schlechte innere Kampfkünste" und durch die Befolgung der Essentials werden daraus "gute innere Kampfkünste"! 

S. dazu Mike Sigman: "Much of what we see in the broader medium range are people with limited whole-body usage, but who can use linear jin, to some degree. Bear in mind that all Chinese martial-arts, when done correctly, are going to have degrees of and jin in them, so for the most part what we see in many "Taiji experts" is really no more than basic CMA demonstrations of and jin to students who don't know any better. Actually, the teacher often doesn't know where he is in that sort of scale, so he thinks he's doing pretty pure and honest "Taijiquan".  " Quelle: https://www.facebook.com/groups/349208698527821/permalink/1482650571850289.

 

DTB-Center-Research: Empfehlung zum Thema "Tai-Chi-Prinzipien"

Yang Chengfus zehn Prinzipien sind aufgrund ihrer Vagheit extrem schwer zu interpretieren - und sie enthalten Irrtümer. Sie bilden bekanntlich die "DNA" von Yang Juns Heilslehre und suggerieren eine angebliche Überlegenheit. Alle Center und Schulen weltweit sind an seine Auslegung gebunden. Diese "Deutungshoheit" und die Fehlinterpretationen sind damit ein zentraler Bestandteil des "Yang-Chengfu-Center-Syndroms". Jeder verantwortlich Lehrende sollte sich mit den damit verbundenen Fehlentwicklungen und Hintergründen befassen.

Schon immer war das chinesische Taijiquan geprägt von Mystik und Sektierertum. Falsche Auslegungen überlieferter Schriften sind schwer zu korrigieren, wenn sie sich erst einmal durchgesetzt haben. Der DTB weist nach, daß dies auch für die "Yang-Style-Essentials" in der Fassung von Yang Chengfu gilt. Der DTB arbeitet auf wissenschaftlich-objektiver Basis und favorisiert "Wissen-Wollen" statt "Glauben-Müssen".

Traditionell ausgerichtete Organisationen des Tai Chi Chuan (Taijiquan) sehen sich typischerweise in einer Art Sonderstellung, da ihre Kampfkunst (Chuan / Quan) ja auf dem "Tai Chi (höchstes, äußerstes Prinzip)" basiert. Laut der "Dao-Philosophie" kann der Mensch diese "Mutter von Yin und Yang" als "letzte Wahrheit" für sich erkennen und nutzen - u. a. durch Chuan-Training und -Entwicklung. Übernatürliche Fähigkeiten und Unbesiegbarkeit werden auch heute noch versprochen. Überzeugungen und Werte werden durch "Glauben" gewonnen und nicht durch ideologie-freie Argumentation. Ganz deutlich erkennt man diese Weltsicht an den Taiji-Klassikern und an Yang Chengfus Kommentaren zu den Taiji-Prinzipien.

Solche Glaubensgemeinschaften stehen nach ihrem Selbstverständnis somit über jeglicher Kritik. Dieses sollte man selbstverständlich grundsätzlich respektieren; doch Qualitätsstandards westlicher Erwachsenenbildung basieren auf weltanschaulicher Neutralität und wissenschaftlicher Forschung. Der DTB erklärt im Detail: Auch der "10 Tai-Chi-Prinzipien" beruht auf dieser "Quasi-Religiosität". Die daraus resultierenden Probleme für die westliche Erwachsenenbildung werden eingehend beschrieben im englisch-sprachigen DTB-Artikel "Yang-Chengfu-Center-Syndrome Explained".

Laut Zitat-Fundus werden oft sachlich unangemessene Eindrücke erweckt. Doch solche Darstellungen sind irreführend und vieles spricht dagegen.

Die Tai-Chi-Prinzipien und das DTB-Korrektiv - weiterführende Links

Die Prinzipien als "Kitt" zwischen unterschiedlichen Yang-Stil-Verbänden und Schulen: www.yang-tai-chi.org/

Die Prinzipien in der Reihenfolge von Yang Zhenduo in Hamburg und den englischen Lehr-DVDs: www.tai-chi-zentrum.de/10_prinzipien.htm

Die wichtige Rolle der Prinzipien im ganzheitlichen Konzept des Dt. Taichi-Bundes DTB: www.taichi-gong-richtig-lernen-dr-langhoff.de/taichi-prinzipien.html

Umfassende Zitat-Beleg-Diskussion zur Inneren Körperstruktur (Posture, Structure, Balance) der Nairiki-No-Gyo: www.nairiki.posture-inside.com/tai-chi-prinzipien.html und http://www.yang-chengfu-center.posture-inside.com/p-prinzipien.html.

Lesetipp:  Push Hands (Tuishou)

Der neue Push-Hands-Essay von DTB-Ausbilder Dr. Langhoff beleuchtet die ganze Bandbreite des "Push-Hands (Tuishou)" aus ideologie-freier Sicht, denn der Autor, Dr. Langhoff, ist keiner chinesischen Dynastie zu Loyalität und Gehorsam verpflichtet. Hier beschreibt der DTB-Ausbilder die Grundzüge der Tuishou-Thematik in Forschung, Unterricht und Lehre. Wenngleich Push Hands seine einstige Strahlkraft immer mehr verliert, so sollte man sich dennoch mit den Partnerübungen intensiv befassen. Mit dem Tuishou-Thema sind wir mittendrin im Herz des Tai Chi Chuan - und auch des Qigong. Denn bei den "Schiebenden Händen" geht es im Endeffekt um "Innere Kraft" - und damit um den Einsatz der "Qi-Energie (Fajin)". Zentrale Themen sind "Sung-Entspannung", "Yin-Yang-Philosophie" und "Resilienz". Quelle: Pushing Hands.